Restaurator Ulli Freyer zeigt die Verwendung des im Barock beliebten Materials.
Als Schildpatt bezeichnet man das hornartige Material auf dem Knochenpanzer der Meeresschildkröten. An europäischen Objekten wurden das Schildpatt von drei Meeresschildkrötenarten verwendet. Das wertvolle und exklusive Material erfreute sich insbesondere im Zeitalter des Barock grosser Beliebtheit und wurde zu vielen exquisiten Objekten verarbeitet.
Seit 1975 ist das Schildpatt durch das Washingtoner Artenschutzgesetz in der Schweiz geschützt. Das bedeutet, dass es weder als Rohmaterial noch als Halbfertigmaterial oder als fertiges Kunstgewerbeobjekt gehandelt werden darf. Somit endete die Verarbeitung des Schildpatt vor 50 Jahren. Mit dem Verbot ging viel Wissen über dieses Material verloren, da man die Verarbeitungstechniken nur in sehr geringen Massen dokumentiert hat.
Als Restaurator bearbeitet Ulli Freyer seit über 30 Jahren Objekte mit dem Material Schildpatt. In seinem Vortrag werden die drei Schildpattsorten und deren Unterschiede und Verwendung aufgezeigt. Ausserdem zeigt Ulli Freyer anhand zahlreicher Objekte die breite Anwendung dieses faszinierenden Naturmaterials, das heute durch thermoplastische Kunststoffe ersetzt ist.
Veranstaltung im Rahmen der Barocktage Solothurn
Ticket: CHF 10.-
Tickets für die Führung erhalten Sie auf der Website der Barocktage Solothurn.